Seit über 20 Jahren engagieren wir uns in der Förderung einer Frauenkooperative in der Arganeraie-Region, was den Berberstamm befähigt, die gesamte Wertschöpfungskette von der Ernte bis zur Verarbeitung selbst zu steuern. Dieses Modell ermöglicht den Frauen, unabhängig von Fabrikbesitzern zu agieren und von der lokalen Wertschöpfung vollständig zu profitieren. In unserer Kooperative ist die Produktion von Arganöl traditionell die Aufgabe der Berberfrauen, wodurch sie ihr Einkommen verbessern können. Die Kooperative befindet sich im Herzen der 8000 Quadratkilometer großen Arganeraie, einem Gebiet, das seit 1998 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt ist. Hier gedeihen die einzigartigen Arganbäume.

Wir legen Wert auf traditionelle Herstellungsverfahren und folgen den Richtlinien der UNESCO für das Biosphärenreservat. Die UNESCO würdigt diese Herstellungsmethoden als immaterielles Kulturerbe. Konkret bedeutet dies, dass die geschützten Arganbäume nicht beschädigt werden. Nur frei umherlaufende Ziegen dürfen die Bäume besteigen. Es werden ausschließlich am Boden gefundene Früchte gesammelt, ohne die Bäume zu schütteln oder die Früchte direkt zu pflücken.

Nach der Ernte werden die Früchte für längere Zeit getrocknet und das Fruchtfleisch dann von Hand entfernt, was im Vergleich zur industriellen Produktion etwa 30% weniger Ausschuss und Ressourcenschonung bedeutet und Arbeitsplätze im ländlichen Gebiet sichert. Die Früchte werden zur Aroma-Intensivierung geröstet und dann in einer Presse bei niedriger Temperatur kaltgepresst.

Das gepresste Arganöl wird dann einer speziellen Behandlung unterzogen, einschließlich einer mehrfachen Filtration mit einem besonders feinen Filter. Dies garantiert ein hochwertiges Produkt und sichert über 200 Frauen in der Kooperative Arbeit und Einkommen.

Neben der Vermarktung des hochwertigen Arganöls bieten wir der Kooperative auch Unterstützung durch Fachwissen an. Unsere Agraringenieure besuchen die Kooperative regelmäßig und beraten sie in allen Belangen der Arganölproduktion.

Im Gegensatz zu unserer Methode nutzt die industrielle Produktion oft Früchte aus verschiedenen Quellen, setzt manchmal unerlaubterweise Rüttelmaschinen ein und verarbeitet in Fabriken. Dies beeinträchtigt die Lebensgrundlage vieler Berberfamilien und zwingt sie oft, ihre traditionellen Ländereien zu verlassen. Um dem entgegenzuwirken, förderte die Regierung zwar die Gründung von Kooperativen, viele davon sind jedoch von Fabriken abhängig und verlieren dadurch einen wesentlichen Teil ihrer Wertschöpfung.